Der Burgundkanal liegt vor unserer Haustür! Unmittelbar neben unserer Hafeneinfahrt liegt die erste Schleuse des Burgundkanals. Danach folgt an der Ortschaftsgrenze zwischen St. Jean de Losne (www.saintjeandelosne.fr) und St. Usage das Burgundbecken. Hier liegen viele Schiffe, hier arbeiten einige Schiffs- und Zubehörbetriebe und immer im Frühjahr findet hier die Paques Boat, eine Boots- und Zubehörausstellung statt. Am Ende des Burgundbeckens beginnt der eigentliche Kanal Richtung Dijon.
Oben im Bild: St.Jean de Losne mit der Brücke über die Saône nach Losne.Mitte links der Gare d’eau mit seinen zwei Inseln. Hier liegt LEO wenn wir nicht unterwegs sind. Von oben rechts nach unten links: Die erste Schleuse des Canal de Bourgogne, das Burgundbecken und der Kanal in Richtung Dijon. Unten im Bild: St. Usage. (Bild aus dem Prospekt von St.Jean)
Die Scheitelhalterung des Canal de Bourgogne liegt auf 378 Meter über Meer. Kein Kanal Frankreichs führt höher hinauf, und kein Kanal Frankreichs hat mehr Schleusen. Beim Burgundkanal sind es deren 189 auf eine Kanallänge von 242 Kilometer!
Nur für Schleusenliebhaber.
Von St. Jean de Losne bis Dijon zu fahren finden die Einen langweilig, weil der Kanal 29 Kilometer schnurgerade verläuft. Andere finden es zu anstrengend, da bereits auf diesem ersten Kanalabschnitt 22 Schleusen von Hand zu bedienen sind. Wiederum Andere finden den Burgundkanal eine kulinarische Einöde oder finden dieses Kanalstück ohnehin eine Zumutung und fahren den Canal de Bourgogne nicht.
Meine Frau und ich sehen das etwas anders. Wer schnell nach Dijon will, soll mit Bahn oder Auto reisen. Wer aber Zeit hat findet auch zwischen Saône und Dijon einiges zu erleben. (www.bourgogne-decouverte.com)
Wer früh genug zu schreiben beginnt, kann bereits an der Schleuse von Aisery seine Post aufgeben.
Links und rechts vom Kanal, in der Ebene, ist im Herbst die Zuckerrübenernte in vollem Gange. Am Kanal gibt es eine Zuckerfabrik, die fauchend und zischend Rüben eindampft. Ein süsslich-erdiger Geruch begleitet uns. Einige Schleusen weiter schwimmen so viele in den Kanal gefallene Baumnüsse, dass das Schleusentor nicht mehr voll geöffnet werden konnte. Ich habe dem Schleusenwäter geholfen Nüsse zu „fischen“ und anschliessend die Erlaubnis erhalten unter „seinen VNF-Nussbäumen“ Nüsse zu sammeln.
Die Ausbeute ist beachtlich und wir können jeden Tag an Deck Nüsse zum Trocknen auslegen. Übrigens: Bündner Nusstorte mit burgunder Nüssen schmeckt vorzüglich!
Wenige Schleusen und Kilometer bevor man Dijon erreicht liegt am Kanalufer ein Militärflugplatz. Manchmal ist es hier ruhig, aber wenn man „Glück“ hat donnern einem die Vögel im Landeanflug über den Kopf, oder man kann die roten Flammen der Düsen leuchten sehen, wenn vom Kanal weg gestartet wird.
Die Piste beginnt gleich neben dem Kanal….
….kein gemütlicher Ort, aber es gibt etwas zu sehen.
Die Schleuse Nr: 55 führt dann direkt in den Hafen von Dijon.
Hafen Dijon bei Tag und bei Nacht.
Im Hafen von Dijon liegt man gut. Kapitanerie, VNF-Büro, Bäcker, Supermarkt und Bushaltestelle liegen direkt am Hafenbecken. Das Stadtzentrum ist zu Fuss oder per Bus erreichbar. (www.dijon.fr) Uns gefällt Dijon jedes Mal. Markthalle und schöne Geschäfte für Einkaufstouren, Plätze und Kaffees zum Verweilen, alte Gebäude, viel Geschichte, Kultur und Museen. Dijon ist die Hauptstadt des Burgund und sicherlich immer wieder einen Aufenthalt wert!
Gemütlich „klettern“ wir Schleuse um Schleuse höher. Am Stadtrand von Dijon liegt der Lac Kir, das Erholungs- und Freizeitrevier der Region. Wassersport, velofahren, spazieren und einfach sein ist an diesem, unter Bürgermeister Kir, angelegten See angesagt. (Ja, das war der Bürgermeister mit dem Kir Royal.)
Zwischen Dijon und Vandenesse-en-Auxois verkehren einige Hotelschiffe auf dem Canal de Bourgogne.
Der Kanal verläuft nun entlang des Flüsschens Ouche.
Kleine Orte, vor allem aber viel Landschaft links und rechts des Kanals. Zeit zum Staunen, Zeit zum Geniessen. Zeit um ein gutes Buch zu lesen.
Ein wirklich spannendes Buch und es gibt beinahe kein Halten mehr!
Zeit für Muse oder Zeit für einen Schwatz mit dem/der Schleusenwärter/in….
….die mich häufig mit Monsieur Leo ansprechen, dann aber doch merken, dass mit den 100 Jahren doch eher das Schiff gemeint ist.
Der Kanal führt immer höher ins Burgund. Und dann plötzlich, mitten im Burgund begegnen wir einem für die Freizeitschifffahrt umgebauten Vaporetto.
Das Vaporetto ist der „Linienbus“ von Venedig.
Der Hafen von Pont d’Ouche, der Wendepunkt unserer Herbstreise.
HD07.
Neueste Kommentare